Freitag, 2. Juni 2017

Organspenden kann Leben retten - doch die Bereitschaft ist rückläufig

MedDEV News (dpa). Seit etwa 50 Jahren können Organe transplantiert werden. Die Erfolgsraten stiegen mit den Fortschritten in der Medizin immer weiter an. Doch mehrere Skandale haben das Vertrauen der Deutschen in die Transplantationsmedizin erschüttert und die Bereitschaft zur Organspende zurückgehen lassen. Der Bedarf ist aber unverändert groß.

Mehr als 10.000 schwerkranke Menschen warten hierzulande auf ein Spendenorgan  Die meisten auf eine neue Niere. Für viele von ihnen ist eine Transplantation die einzige Chance, um zu überleben. 
Statistisch gesehen sterben täglich drei Patienten, weil ein passendes Organ nicht rechtzeitig verfügbar ist.
Einer repräsentativen Umfrage Ende 2016 zufolge sind mit 81 Prozent die meisten Bundesbürger für das Thema "Organspende" aufgeschlossen und wären grundsätzlich bereit, anderen nach dem Tod mit einer Spende zu helfen. Doch nur gut ein Drittel trägt auch einen Spenderausweis bei sich. Deshalb werden nach dem Tod eines Patienten und im Fall einer möglichen Organspende dessen Angehörigen nach dem mutmaßlichen Willen des Verstorbenen befragt: Für diese stellt eine Entscheidung in dieser Situation oftmals eine Überforderung dar.
Fazit: 857 Menschen waren es im vorigen Jahr, denen nach dem Tod meist mehrere Organe entnommen wurden. Doch die Zahlen gehen immer weiter zurück: 2011 waren es noch 1200 Spender. Im Durchschnitt schenkt ein Organspender drei schwerkranken Menschen die Chance auf ein neues Leben.
Ende 2016 warteten hierzulande 7876 Menschen auf eine neue Niere. Es folgten: Leber (1157), Herz (725), Lunge (390), Bauchspeicheldrüse (270) und Dünndarm (9).
Quelle: Apollon.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen