Freitag, 5. Mai 2017

Werkstoffkunde für Implantate: Knochenwachstum an funktionalisierten Nano-Schichten


MedDEV News (zyk). Wer über Rückenprobleme klagt, hat meist mit Erkrankungen der Wirbelsäule zu kämpfen. Besonders die Bandscheiben, die zwischen den einzelnen Wirbeln den Druck abfedern und die festen Wirbelkörper zu einem beweglichen Ganzen verbinden, leiden unter falscher Haltung, Fehlbelastungen und Bewegungsmangel. Wenn sie sich irreparabel abnutzen, können Implantate helfen. Als „Platzhalter für die Bandscheibe“ halten sie die Wirbelkörper im richtigen Abstand. Heilungsdauer und -erfolg werden dabei wesentlich von der Oberfläche des Implantates bestimmt.

Die Zahl von Bandscheibenvorfällen und Rückenproblemen durch mangelnde oder falsche Bewegung wächst zunehmend und erfordert in vielen Fällen den Einsatz von Implantaten. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung erhöht sich der Bedarf - und parallel dazu auch die Nachfrage nach verbesserten Material-Eigenschaften der verwendeten Wirbelsäulenimplantate. Um die Schwachstellen bisheriger Implantate zu überwinden, forschen immer mehr Unternehmen an verbesserten Oberflächeneigenschaften der verwendeten Implantatmaterialien.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, dass gelingt, eine dünne zellattraktive Funktionsschicht  auf die Implantatwerkststoffe aufzubringen. Die modifizierten Materialien sollen dann als Bandscheibenersatz insbesondere eine beschleunigte Entwicklung von Knochenbrücken bewirken. Möglich ist das durch die verbesserte Integration des Implantats und die Vermeidung von Infektionen und Entzündungen“, so Dietmar Schaffarczyk von der stimOS GmbH.  „Ein Implantat ist nie perfekt. Wir untersuchen deshalb nun genau, inwieweit man die chemischen Strukturen der Implantatwerkstoffe verändern kann, um das Implantat noch zu optimieren“, schließt Schaffarczyk.

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